Die Energiewende ist im Lietz Internatsdorf Haubinda im vollen Gange:
90 Prozent des Stroms wird mit Hilfe der Sonne und Photovoltaikanlagen selbst erzeugt. Dies ist umweltfreundlich, spart hohe Stromrechnungen und sichert die Unabhängigkeit bei Stromausfall. Nachdem in Haubinda auf fünf Gebäuden in den vergangenen Jahren Photovoltaikanlagen installiert worden sind, wurde am vergangenen Wochenende beim Schulfest ein stationärer Batteriespeicher in Betrieb genommen, der das System einer autarken und flexiblen Stromversorgung komplettiert.
Die 3E-GmbH - eine ortsansässige Firma aus Römhild für Elektrotechnik und erneuerbare Energie - hat den Stromspeicher installiert und mit den Photovoltaikanlagen verbunden. Geschäftsinhaber Remo Stark erläuterte die zahlreichen Vorteile des Energiespeichers, der aus einem Lithium-Ionen Batteriesystem inklusive Wechselrichter besteht, das in einem Outdoor-Gehäuse verbaut ist. Dies schützt die Batteriezellen vor Wasser, Staub und Bränden und ist im Notfall selbstlöschend.
„Wir bekommen 7 Cent pro Kilowatt, wenn wir tagsüber zu viel Strom produzieren, den wir ins offizielle Netz einspeisen. Im Gegenzug müssen wir 34 Cent für Strom bezahlen, wenn unsere Anlage unseren Strombedarf nicht deckt – so zum Beispiel nachts. Nun speichern wir den überschüssigen Strom einfach in unserem Akku, wo er uns zur Verfügung steht, wenn wir nicht ausreichend Strom selbst produzieren“, so einfach ist die Rechnung von Mathematiklehrer Burkard Werner, der zugleich Schul- und Internatsleiter in Haubinda ist.
Gemeinsam mit Dr. Wilhelm Schaffitzel (Vorsitzender der Lietz-Stiftung) und Dirk Lindner (Erster Beigeordneter des Landkreises Hildburghausen) drückte Burkhard Werner beim Schulfest den Startknopf des Energiespeichers. Mit Wunderkerzen wurde anschließend der Energiefluss symbolisch dargestellt und mit einem Gläschen Sekt zur Einweihung angestoßen.
Text und Bilder: Volker Kilgus