Der Biber ist in vielen Teilen Deutschlands wieder heimisch geworden. Seit längerem auch am Weiher des Internatsdorfs Haubinda. Jedes Jahr bauen die Biber fleißig an ihrem Damm, den sie strategisch geschickt an einem Bach-Zulauf zwischen dem großen Weiher an der Ortseinfahrt und dem kleinen Gewässer auf dem Schulgelände platziert haben. Besonders die angenagten Bäume in der Umgebung deuten unmissverständlich auf die Anwesenheit der Nagetiere hin.
Damit Schülerinnen und Schüler des 5/6-Bereichs den Biber als wichtiges Element einer gesunden Natur kennenlernen und nicht nur die, zugegebenermaßen, nasse Seite seiner architektonischen Fähigkeiten beurteilen, fand Anfang März ein Aktionstag mitten in der Natur statt. Umweltpädagogin Dana Peschek brachte die Kinder ganz nah an die Wasserbewohner heran, indem sie nicht nur ein Stück weit vor dem Damm unterrichtete, sondern eine ganze Menge Wissen zum Anfassen dabei hatte. Wie schafft so ein vergleichsweise kleines Tier einen riesigen Baum zu fällen, und das nur mit den Zähnen? Warum zählt der Biber zu den haarigsten Tieren und was macht er mit seiner Kelle oder einer Rutsche?
Mit echtem Pelz zum Streicheln, einem anatomischen Modell zu Biberzähnen und einer großen Kiste Karotten zum Knabbern wurden all diese Fragen im Selbstversuch beantwortet. „Wir durften eine Karotte wie ein Biber annagen“, berichtet Emilia. Maxi rekapituliert das Gelernte: "Wegen seinem schuppigen Schwanz dachte man, dass er ein Fisch sei, und hat ihn zur Fastenzeit gegessen!" Besonders aber die Anekdote über einen eifrigen Biber, der sich für die saftig-süßen Haubinda-Äpfel sogar durch den geladenen Weidezaun der Schafe gefressen hat, blieb den Kindern im Gedächtnis.
Text: Julia Böhm
Fotos: Julia Böhm, Kathrin Elders