Lernen ist wie Rudern gegen den Strom

Menschen lernen ein Leben lang - das gilt im Idealfall auch für Lehrende, sprich Lehrer und Lehrerinnen.

Bereits in der Antike setzten sich Denker und Lehrende wie Konfuzius, Hippokrates, Pythagoras und viele andere damit auseinander. In Asien war die Idee ebenfalls verbreitet. Lao Tse erklärte: „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ Und der pädagogische Denker Comenius formulierte im 17. Jahrhundert: „Das ganze Leben ist eine Schule.“

Die Hermann-Lietz-Schule im Internatsdorf Haubinda folgert aus dieser Erkenntnis SchiLF - was bedeutet: Regelmäßige schulinterne Lehrer-Fortbildung. An den unterschiedlichen Angeboten zur Weiterbildung beteiligen sich alle Mitarbeiter, auch aus der Hauswirtschaft sowie das technische Personal. Externe Referenten ergänzen und bereichern mit fundiertem Wissen und einem geschulten Blick von außen die Vorträge und Workshops.

Mit der Abreise der Schüler und Schülerinnen in die Osterferien, hieß es dann für die Pädagogen und Mitarbeiter Rollenwechsel und zwei Tage die Schulbank drücken; Handy aus, zuhören, diskutieren, experimentieren und ausprobieren. Wie im Schulalltag gab es Frontalunterricht, Gruppenarbeit, Schaubilder und Power-point-Präsentationen. Und wie im Schulalltag gab es bei den erwachsenen Schülern auch unterschiedliche Interessen.

Die Kollegin Lisa Anger hatte die zweitägige Fortbildung konzipiert und organisiert. „Wir haben versucht möglichst viele Interessen des Kollegiums zu berücksichtigen und so wurde es ein Potpourri von 15 unterschiedlichen Workshops“, zeigte sich die Organisatorin abschließend zufrieden.

Dr. Heike Schulze, Professorin für Kindheit und Sozialisation an der Fachhochschule Erfurt, stimmte die Haubindaner Mitarbeiter zunächst mit einem Vortrag auf die zweitägige Veranstaltung ein. Dabei stellte sie bezüglich der Lehrtätigkeit die Frage „Beruf oder Profession?“ Sie lobte zugleich die reformpädagogische Struktur der Lietz-Schule in Haubinda und ermutigte dazu, diesen Weg weiterzugehen und Freiräume zu nutzen. „Wenn ich mir den Schulleiter anschaue, so hat er ein breites Kreuz und kann viel schultern“, so die ermutigende Feststellung der Professorin.

Die Themen der beiden Tage waren:

„ChatGPT und die Schule – was kommt da auf uns zu?“
Qualitätsmanagement – Interne Evaluation
„Kindeswohl-gefährdung: Ein Verdacht. Was tun?“
Umgang mit kultureller Vielfalt
„Wie viel Lietz steckt noch in Haubinda?“
Workshop Microsoft Teams für Fortgeschrittene/Basics
Arbeiten mit ChatGPT und seinen künstlich intelligenten Brüdern – Gemeinsam machen wir die ersten Schritte
Training mit Active Inspire und die Vorstellung neuer Tools / Ausblick auf neue Möglichkeiten
Präsentation VR-Brillen
Workshop „Meine Stimme und ich“
„Verrückt – na und?“ Vorstellung Projekttag
AG Überarbeitung Jahresarbeitskonzept
Workshop Trauer, Trauma, Traurigkeit
Workshop Selbstfürsorge & Psychohygiene
AG Werkraumgestaltung
AG Entwicklungsplanung & Onboarding
AG Schutzkonzepte
DRK- Kurs