Fast wie bestellt ist am vergangenen Samstag das Schulgelände pünktlich zum Weihnachtsmarkt in eine weiße Schneedecke gehüllt. Kurz vor dem großen Ansturm dampft ruhig der mobile Ofen mit Schweine- und Lammbraten neben der Werkstatt. Davor fachsimpeln der technische Leiter Manuel Both, Landwirt Heiko Schlemmer und Alleskönner Diethardt Fahrenbruch über die Garzeit. Die zahlreichen Buden, welche die Tage zuvor von vielen fleißigen Händen aufgestellt wurden, sind bis zum Rand mit selbstgemachten Waren von Naturkosmetik bis Imkerhonig gefüllt. Schülerinnen und Schüler, dick eingepackt in Schal, Stirnband und Wintermantel, sind bereit, ihre Waffeleisen und Crêpes-Maker zu starten. Ganz Haubinda wartet gespannt auf die Gäste.
Weihnachtsmarkt im Lietz Internatsdorf Haubinda heißt nicht nur festlicher Chorgesang, Glühwein und Bratwurst, sondern auch Wiedersehen mit vielen Ehemaligen, die zu diesem Tag den Weg zurück auf das Gelände finden. Eltern und Großeltern gewinnen einen Einblick in die allgegenwärtige Herzlichkeit, Geschwister erfahren, was ihre Brüder und Schwestern in den Gilden produzieren, Interessierte können Haubinda in winterlicher Atmosphäre kennenlernen.
Als Novum steht dieses Jahr der Gewölbekeller offen. Hier läuft der Lietz-Film „Immer Weiter“. Nebenan bilden sich die ersten Schlangen im Dorfladen, weil sich herumgesprochen hat, dass bald das frisch gebackene Brot aus dem Backhaus eintreffen wird. Der Platz vor den Buden an der Werkstatt füllt sich schließlich immer mehr mit fröhlichen Gesichtern. Der Kesselglühwein nach „altem Rezept der Oma aus Preußen“ erfreut sich genauso großer Beliebtheit, wie die Bubble-Waffeln und Schokoäpfel. Im angenehm temperierten Gewächshaus finden weihnachtliche Gestecke, Streuobstwiesen-Apfelsaft und Schafswolldünger neue Besitzer. Im Lietz-Café und der Mensa werden Kuchen, Stollen, Kaffee und Glühwein verkauft und beim gemütlichen Zusammensitzen verspeist. Wer satt und zufrieden ist, bekommt gute Unterhaltung beim Weihnachtsstück der Grundschule oder später im Weihnachtsmusical „Unser fliegendes Klassenzimmer“ des 5/6 Bereichs. Um 17:00 läutet dann die Schlussglocke – jetzt erstmal die Füße wieder aufwärmen!
„Es ist fantastisch, wie gut Eltern, Schüler, Lehrkräfte und Angestellte für das Gelingen dieses Events zusammengearbeitet haben, ohne Sie alle wäre das in dieser Form nicht möglich gewesen“, resümiert Internats- und Schulleiter Burkhard Werner. Auch Internatsleitung Katharina Schlegel erzählt schmunzelnd: „Einige Ehemalige wollten gar nicht mehr nach Hause, dem Letzten habe ich um halb zwei Uhr nachts noch ein Taxi organisiert.“
Doch nicht nur der Weihnachtsmarkt in Haubinda erfreut sich über regen Zuspruch – auch die Plätze in den verschiedenen Schulformen der Hermann-Lietz-Schule Haubinda sind sehr begehrt und in manchen Schulstufen gibt es bereits Wartelisten für das kommende Schuljahr. Lediglich in der Oberstufe (Berufliches Gymnasium und Fachoberschule) sowie in der Klasse 5 gibt es noch freie Plätze. Hier sollte man sich sputen und den Kontakt suchen, um im kommenden Schuljahr einen der begehrten Plätze zu ergattern.
Text: Julia Böhm
Fotos: Kilgus, Luther, Böhm
